Meine Sammlerstory

Bereits als Kind habe ich immer meinem 16 Jahre älteren Bruder zugesehen, wie er in unserem elterlichen Hof an seinen alten Autos geschraubt hat. Damals waren das tatsächlich nur “alte” Autos, die noch nicht den Status “Oldtimer” genossen, wie zum Beispiel der abgelegte B-Kadett meines Vaters.
Dem Kadett folgte dann eine A-Commodore Limousine und eine Mercedes Heckflosse und zwei B-Asconas. Als ich etwa 12 Jahre alt war, kaufte mein Bruder sein ersten “richtigen” Oldtimer einen 1969er Pontiac und ein paar Jahre später eine 1972er Chevrolet Chevelle bei deren Restaurierung ich damals erstmals richtig mithelfen durfte. 

Etwas später folgten dann gemeinsame Restaurierungen bzw. gemeinschaftliches Schrauben an diversen Opeln, DKWs und Volvos aus den 60er und 70er Jahren. Dadurch wurde mein Interesse an Oldtimern und an allem rund um die Epoche der 50er 
und 60er Jahre geweckt. 

Im Alter von 15 Jahren bis zum Beginn meines Studiums gehörten fortan Besuche von Teile- und Flohmärkten zur Standard-Wochenendbeschäftigung, immer gemeinsam mit meinem Bruder und seiner Frau die dieses Jäger-und-Sammlertum bis heute mit mir teilen.

Anfangs habe ich so ziemlich alles gesammelt, was in direktem Zusammenhang mit Autos der 50er und 60er Jahre stand. Email- und Blechschilder, Radkappen, Auto-Schriftzüge, Öl-, Politur- und eben auch Flickzeugdosen. Dann kamen irgendwann auch Dinge wie Kofferradios, Mixer, Ventilatoren und ähnliches dazu.

Allerdings stellte ich im Laufe der Jahre fest, dass mir zum einen meine ganzen verschiedenen Sammelgebiete etwas zu ziel wurden, zum anderen wurde mir zunehmend wichtiger, dass das was ich sammle auch vernünftig präsentiert werden soll. Somit beschloss ich einige Sammelgebiete aufzugeben. Letzten Endes haben sich dann zwei Kern Sammelgebiete herausgearbeitet, zum einen das Sammeln von Kofferradios der 50er und 60er Jahre, zum anderen das Sammeln von Flickzeugdosen zwischen ca. 1900 und 1960. Die nächsten Jahre habe ich mich also hauptsächlich mit diesen beiden Sammelgebieten befasst.

Hinzu kam auch, dass das Thema Autos und Oldtimer, welches in der Zeit von Abitur und Lehre noch eine sehr zentrale Rolle gespielt hatte, im Laufe des Studiums für mich immer mehr an Relevanz und Interesse in meinem Sammlerleben verloren hat. Vielleicht hat auch der Umzug von der heimatlichen – und von Autos geprägten – ländlichen Südpfalz ins deutlich urbanere Münster mit seiner stark zelebrierten Fahrradkultur den Ausschlag gegeben, dass das Fahrrad langsam das Auto aus meinem Interessensbereich verdrängt hat. 

Im Studium, bedingt durch Geld- und Zeitmangel, schliefen allerdings meine Sammleraktivitäten etwas ein. Vor allem die Flickzeugdosen-Sammlung verschwand aufgrund mangelnder Aufstellmöglichkeit in der Wohnung gut eingepackt im Keller, wo sie die nächsten 15 Jahre ihr Dasein fristete.

Bis zum Heiligabend 2016. Da schenkte mir meine Freundin das runde Hängeregal, was den Einband diese Verzeichnisses schmückt. Bereits in den Jahren davor hatte sie immer mal wieder gefragt, ob ich nicht mal wieder die Flickzeugdosen aufstellen möchte. Die seien doch viel zu schade und zu schön um eingepackt im Keller zu liegen. Also hängte ich das Regal im Flur unserer Wohnung auf und holte die Flickzeugdosen wieder aus dem Keller. Schon beim Auspacken der Dosen war ich wieder total begeistert von der Vielfalt der verschiedenen Flickzeugdosen. 

Ich beschloss jedoch meine Sammlung grundsätzlich umzustrukturieren und die vielen großformatigen Auto-Flickzeugdosen zu verkaufen und mich eher auf Fahrrad-Flickzeugdosen zu konzentrieren. Ebenso entschied ich, die vielen ähnlichen Dosen weniger, großer Hersteller (Asperg, Continental, Tip Top und Victoria) aufzugeben und mehr in “die Breite” zu sammeln.

Bei meinen ersten Recherche- und Shopping-Ausflügen ins Internet ist mir direkt aufgefallen, wie viele Flickzeugdosen es gibt, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Das hat mich so begeistert, dass ich damit begonnen habe mich auf eher kleinere und seltener anzutreffende Hersteller zu konzentrieren. Vor allem die Schweiz ist dadurch zunehmend in meinen Fokus gerückt. Dort gab es eine sehr große Vielfalt an Flickzeugdosen, die mich gestalterisch sehr ansprechen und die auf deutschen Märkten oder Internetplattformen kaum zu finden sind.


Somit sind Schweizer Veloflickzeugdosen einer meiner persönlichen Sammlungsschwerpunkte geworden...





Kommentare

  1. Tolles Hobby, super Arbeit mit soviel Liebe und Auge für das Detail!

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  2. Hallo! Danke für das tolle Lob und Feedback!

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